HTC HD7 Windows Phone 7 (O2)

(22.11.2010 00:01 CET)

Eines der am kontroversesten diskutierten Windows Phone 7-Geräte der ersten Welle war der HTC HD3, den der taiwanesische Hersteller zu Ehren von Microsofts neuem Betriebssystem „HD7“ nannte. Kontrovers deshalb, weil er von seinen Spezifikationen nahezu dem des Vorgängers entsprach und damit zumindest auf dem Papier die Innovation, die von einem Nachfolger und Flaggschiff einer neuen Generation von Geräten erwartet wurde, vermissen ließ.

Nun mag man sagen, dass dies der Tatsache geschuldet war, dass HTC schon früh die Spezifikationen umsetzte, die Microsoft später für alle Windows Phone 7-Geräte vorgab, und dass die eigentliche Revolution nicht das Gerät, sondern das Betriebssystem war.

Vorerst exklusiv bei O2 vertrieben ist der HTC HD7 mit Abstand das massivste und größte Gerät. Das 4.3 Zoll-Display ist kein AMOLED-Bildschirm (den bei den Launch-Geräten nur das Samsung Omnia 7 besitzt), nichts desto Trotz aber von seiner Größe und Qualität dem des HTC HD2 entsprechend. Jedes Windows Phone 7-Gerät hat ein WVGA-Display mit 800*480 Bildpunkten Auflösung und kann so auch nicht mobil optimierte Webseiten ohne großes Zoomen und Rollen darstellen.

Oben und unten finden sich zwei Gitter, die auf den ersten Blick an Lautsprecherabdeckungen erinnern... dieser Eindruck aber trügt: Sie sind reines Designobjekt, und so schön sie anzusehen sind, sie haben auch einen Nachteil: ob das Gerät sich nun in der Tasche befindet oder auf dem Tisch liegt, diese Bereiche setzen sich sehr schnell mit Staub und Flusen zu... und das sieht nach kurzer Zeit nicht mehr wirklich ansehnlich aus.

Um das Display und die darunterliegenden Sensortasten (wie von Microsoft für Windows Phones vorgeschrieben Zurück, Hauptmenü und Suchen) ist ein massiver Metallrahmen gefasst, und rein subjektiv ist dieser das Design-Highlight. Im Zusammenspiel mit dem abgerundeten Akkudeckel, dem darin eingelassenen HTC-Logo, dem Metallschild mit dem Schriftzug „HD7“ und der Metall-Kameraumfassung ist der HTC HD7 schwer und massiv, liegt hervorragend in der Hand und ist einfach ein Hingucker, ohne protzig zu wirken. Dem einen oder anderen Anwender mag das Gesamtpaket zu schwer und zu groß sein, hier empfiehlt sich auf jeden Fall das vorherige Anschauen im Shop.

Der Nachteil dieser Massivität und Größe ist klar: Mit normal großen Händen schafft man es kaum, mit dem Daumen an den oberen Bildschirmrand zu reichen und das Gerät komplett mit einer Hand zu bedienen. Immer mal wieder ertappt man sich, die zweite Hand hinzuzunehmen und mit deren Fingern zu tippen... eine klare Abwägung zwischen Displaygröße und Bedienbarkeit also.

Die technische Ausstattung des Geräts ist innerhalb der Standards, die Microsoft vorgegeben hat: 5 Megapixel-Kamera (mit doppelter Foto LED in diesem Fall), 1GHz Snapdragon-Prozessor, GPS, Bluetooth, UMTS/ HSDPA. Eine spannende Unterscheidung beim O2-Gerät zum - später kommenden freien Gerät von HTC – ist der Speicher: Windows Phone 7 hat bekanntermaßen keine Wechseldatenträger mehr, kann also keine SD-Karten aufnehmen und ist mit einem 8GB oder 16GB großen Flash-Speicher ausgestattet. Genau dieses „oder“ macht hier den Unterschied. Das über O2 vertriebene Gerät hat 16GB internen Speicher, die HTC-Variante ist – trotz höheren Preises – nur mit 8GB angekündigt. Verstehe das, wer will...

Die Bindung an O2 hat erfreulich wenig Auswirkungen auf die Nutzbarkeit des Gerätes: Weder SIM- noch Netlock bremsen die Nutzung in anderen Netzen, und die Hardware selbst ist komplett ohne Branding. Die einzige O2-eferenz ist das Standardbild des Sperrbildschirms, auf dem die O2-Arena bei Nacht abgebildet ist... und das kann man problemlos wechseln.

Um alle Netzfunktionen mit einer nicht-O2-Karte nutzen zu können, muss das Programm „Verbi.-Setup“ aus dem Marketplace heruntergeladen werden. Dies stellt anhand der eingelegten SIM-Karte nicht nur den Web-APN richtig ein, sondern konfiguriert auch die MMS-Einstellungen, zu denen es keinen manuellen Zugang gibt.

Windows Phone 7 ist bereits separat ausführlich besprochen worden, deshalb wird es aus diesem Testbericht ausgenommen... die Summe von Hardware und Betriebssystem aber macht eine Menge Spaß.

Einziges echtes Manko und nicht unerheblicher Kritikpunkt am HTC HD7 ist der Akku: Wo die Konkurrenz bei Geräten mit deutlich kleinerem Display Akkus um die 1500 mAh verbaut hat, hat sich HTC aus welchem Grund auch immer entschieden, einen 1230 mAh Akku zu verwenden, und dies führt bei intensiver Nutzung nach einem knappen Tag dazu, dass die Akkuwarnung erscheint. Man kann durchaus auch auf anderthalb Tage kommen, wenn man die Nutzung von 3G in den Einstellungen ausschließt, WLAN und Bluetooth deaktiviert und eben nicht viel telefoniert. In der normalen Nutzung im UMTS-Netz (mit eingeschaltetem 3G) und Dauer-Serververbindung zum Exchange bin ich bisher noch nicht mit leerem Akku gestrandet, allerdings wird die verbleibende Restenergie am Abend häufiger mal knapp. Schlechte aussichten für Vieltelefonierer, und auch die Nutzung als Spielekonsole oder Medienplayer, die Windows Phone 7 durch XBOX Live und Zune so interessant macht, wird dadurch eingeschränkt.

Preis:

Hier bei O2.

Fazit:

Der HTC HD7 ist die Oberklasse der Launchgeräte mit Windows Phone 7 und alleine auf Grund seiner Displaygröße der optimale Begleiter für alle Anwendungen unterwegs. Wäre na nicht der sparsam ausgelegte Akku, dann wäre die Empfehlung klar. Aktuell sollte man tatsächlich überlegen, ob entweder unterwegs eine Stromversorgung vorhanden ist oder man eben nicht zur Kategorie der Vieltelefonierer gehört.

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